Die ersten Ergebnisse der Seismik-Messungen aus dem Herbst 2022 sind vielversprechend: Die mitteltiefe und tiefe Geothermie bietet im Rheinland gute Chancen, die Wärmeversorgung vor Ort klimafreundlich zu gestalten. Ganze Quartiere, Stadtteile und auch Unternehmen könnten so in Zukunft mit Erdwärme versorgt werden.

Die speziellen Vibro-Trucks des Geologischen Dienstes NRW stehen im Herbst 2022 auf einem Feldweg im Rheinland und sind bereit für den Beginn der Messkampagne.
© GD NRW
Mit ihren Vibrationselementen senden die Vibro-Trucks des GD NRW Schallwellen in den Untergrund.

Geothermie, also die Versorgung mit Wärme aus der Erdkruste, ist klimafreundlich, witterungsunabhängig, zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar, kostenstabil und bedarf wenig Fläche. Voraussetzung für die Nutzung von Geothermie ist allerdings, dass die notwendigen wasserführenden Gesteinsschichten im Untergrund vorhanden sind. Um dies für das Rheinland zu überprüfen, wurde im Herbst 2022 eine Messkampagne im Auftrag des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) durchgeführt: Auf drei Messlinien von insgesamt 70 Kilometern zwischen Viersen, Krefeld, Düsseldorf und Duisburg haben sogenannte Vibro-Trucks des Geologischen Dienstes NRW (GD NRW) an 1.700 Messpunkten Schallwellen in den Boden geschickt. Wie bei einer Ultraschalluntersuchung haben die Reflexionen dieser Schallwellen ein genaues Bild ergeben: eine Charakterisierung des Untergrundes bis in eine Tiefe von 3.000 Metern.

Die ersten Auswertungen der seismischen Messungen des Geologischen Dienstes sind vielversprechend und zeigen, dass im Rheinland gute Potenziale für die klimaneutrale Wärmeversorgung vor Ort vorhanden sind.

Mona Neubaur, Klimaschutzministerin des Landes Nordrhein-Westfalen

In den kommenden Wochen wird die Messkampagne weiter ausgewertet. Als Service des Landes Nordrhein-Westfalen werden alle Ergebnisse auch der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Insbesondere Kommunen, Energieversorger und Stadtwerke können dann auf der Auswertung aufbauen und weitere Erkundungen an besonders geeigneten Standorten initiieren. So können geothermische Wärmeprojekte gezielt geplant und umgesetzt werden – während den beteiligten Gemeinden eigene teure Untersuchungen erspart bleiben.

Das Land liefert mit dieser Erkundung eine sehr gute Grundlage für Akteurinnen und Akteure vor Ort, die Wärmewende jetzt mit heimischen Ressourcen rasch voranzubringen und sich von Energielieferungen unabhängiger zu machen – und das bei minimalem Eingriff in die Natur.

Mona Neubaur, Klimaschutzministerin des Landes Nordrhein-Westfalen

Details zu den geothermischen Potenzialen im Rheinland wird der Geologische Dienst am 7. Juni 2023 im Ausschuss für Planung des Regionalrates Düsseldorf berichten. Die Daten werden außerdem auf dem Informationsportal www.geothermie.nrw.de veröffentlicht.

Wie geht Wärmeversorgung mit Geothermie? Wie funktionierte die Seismik-Messkampagne im Rheinland?

Der Geologische Dienst NRW zeigt es im Video.

Ergebnisse der Messung

Die Ergebnisse und Daten der Messkampagne aus dem Rheinland sind auf dem neuen Informationsportal des Geologischen Dienstes NRW zu finden.

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Seismik.NRW

Details zu den Seismik-Messungen im Rheinland, im Münsterland und in Nordrhein-Westfalen gibt der Geologische Dienst unter Seismik.NRW.

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Hintergrund

Hintergründe zu der Messkampagne im Herbst 2022 finden Sie in unserer damaligen News zum Konsultationsprozess.

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Mitteilung des MWIKE

Hier verlinkt finden Sie die Pressemitteilung des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE).

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