Gesellschaftliche Auswirkungen der Energiewende im Fokus

Für aussagekräftige Ergebnisse in der Transformationsforschung ist es essenziell, Menschen zusammenzubringen: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Politikerinnen und Politiker, Spezialistinnen und Spezialisten aus Industrie und Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger. Gemeinsam können neue Ideen diskutiert und Lösungen gefunden werden, damit die Energiewende und die damit verbundene Veränderung der Industriestruktur und unserer Lebensweise ein Erfolgsmodell wird.

Wissenschaft im gesellschaftlichen Kontext kann nicht nur Entwicklungen beschreiben und Folgen abschätzen, sondern Wissenschaft kann auch dabei helfen, Umsetzungen vorzudenken, Teil des Veränderungsprozesses zu sein und Impulse aktiv zu setzen. Dies gilt insbesondere für den Weg in die Energiewelt von morgen. Im Jahr 2013 haben sich daher verschiedene Forschungseinrichtungen aus Nordrhein-​Westfalen zu dem Virtuellen Institut „Transformation – Energiewende NRW“ zusammengeschlossen. Dieser Zusammenschluss ist virtuell, weil die Partner weiterhin eigenständig in Organisation, Struktur und Standort bleiben. Durch die enge Zusammenarbeit und den gemeinsamen Auftritt beispielsweise bei Veranstaltungen oder in Publikationen entsteht dennoch eine Verbindung wie in einem gemeinsamen Institut.

Kooperation und Beteiligung

Für den erfolgreichen Wandel des Energiesystems arbeiten in diesem Virtuellen Institut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Und nicht nur im Bereich Wissenschaft wird disziplinübergreifend zusammengearbeitet: Genauso wichtig ist die Kopplung mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Denn das Virtuelle Institut beschäftigt sich mit sozio-​ökonomischen und soziokulturellen Fragestellungen der Energiewende. Zum Beispiel: Welche Vorstellungen haben Bürgerinnen und Bürger von der Energiewende? Und wie möchten sie die Energiewende in ihrem Sinne gestalten? Welche historisch gewachsenen Denkweisen beeinflussen die Wahrnehmung der Energiewende in den unterschiedlichen Regionen Nordrhein-​Westfalens? Solche und ähnliche Fragen stehen auf der Forschungsagenda des Virtuellen Instituts Transformation – Energiewende NRW, die regelmäßig aktualisiert und ergänzt wird. Aus den zentralen Themen dieser Forschungsagenda entstehen Forschungsprojekte, die in Projektteams bearbeitet werden – stets mit dem Fokus auf Beteiligung der Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Organisation in Clustern

Die Verbundprojekte des Virtuellen Instituts sind thematisch organisiert: Durch das Cluster „Governance & Partizipation“ soll ein möglichst breit angelegter, gesellschaftspolitischer Austausch und Diskurs angeregt werden, der die Ziele und Umsetzungen der Energiewende in Nordrhein-​Westfalen betrachtet. Das Cluster „Mentalitäten & Verhaltensmuster“ beschäftigt sich mit historisch gewachsenen Denk-, Bewusstseins-​ und Verhaltensmustern in der Gesellschaft – und mit der Frage, wie sich diese auf die Umsetzung der Energiewende auswirken. Im Cluster „Transformation industrieller Infrastrukturen“ wird untersucht, wie die in Nordrhein-​ Westfalen ansässige Industrie den Transformationsprozess zu einem klimaverträglichen Energiesystem gestalten und prägen kann. Ergebnisse, Hintergründe und weiterführende Informationen zu Projekten und Verbundpartnern sind auf der Homepage des Virtuellen Instituts Transformation – Energiewende NRW zu finden.

Posterbeitrag auf dem Energieforschungskongress NRW vom Dezember 2020

Auf der Posterausstellung beim Energieforschungskongress NRW im Dezember 2020 hat sich das Virtuelle Institut Transformation mit einer Kurz-Übersicht vorgestellt. Das gestaltet Poster gibt es hier als PDF-Datei zum Download.

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Förderpolitischer Rahmen

Die sogenannten „Virtuellen Institute“ sind eine Besonderheit der Forschungslandschaft in Nordrhein-Westfalen. Initiiert wurden sie vom Cluster EnergieForschung.NRW, der als Teil der EnergieAgentur.NRW im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen an der Umsetzung der Energiezukunft arbeitet. Insgesamt wurden vier virtuelle Forschungsverbünde geschaffen, die jeweils eigene Themenschwerpunkten bearbeiten und innovative Lösungsansätze entwickeln.

Stand: Dezember 2020