Transformationsforschung

Gesellschaft auf Augenhöhe

Energiewende, Klimaschutz, industrielle Transformation, Strukturwandel und nachhaltiger Konsum: längst werden diese Themen nicht mehr nur in wissenschaftlichen Studien oder politischen Debatten behandelt, sondern sind zu wichtigen Inhalten und Fragestellungen der Gesellschaft geworden.

Bereits seit Mitte der 80er Jahre wurden die Themen Klima und Umwelt immer wieder als zwei der wichtigsten Themen in Deutschland benannt. Jedoch war die Aufmerksamkeit eher an punktuelle Ereignisse gekoppelt, wie Tschernobyl, Aktionen von Greenpeace-Aktivisten, die Katalysatorpflicht, die Ökosteuer, Fukushima, den Al-Gore-Film „Eine unbequeme Wahrheit“ oder auch Knut, den Eisbären und die damit verbundene Debatte über das Verschwinden des Polareises. Zwischen diesen Peaks sank die gesellschaftliche Aufmerksamkeit immer wieder auf ein verhältnismäßig niedriges Niveau ab.

Das hat sich nun geändert, denn seit September 2018 lässt sich ein enormer Anstieg feststellen: Die Zahl derer, die Umwelt und Energiewende als wichtige Themen nannten, stieg innerhalb eines Jahres von 5 Prozent auf knapp 60 Prozent. Zwar sank dieser Wert in den Folgemonaten wieder leicht, doch er fiel nicht mehr in einen einstelligen Bereich zurück, sondern pendelte sich auf einem hohen Niveau von rund 40 Prozent ein. Zum Vergleich: In den vergangenen 25 Jahren wurde die Marke von 20 Prozent nie überschritten.

6 Jahre
Zahlen bitte

Im Alter von sechs Jahren werden Kinder üblicherweise eingeschult. Schon ab diesem frühen Zeitpunkt sollten Kenntnisse zu Umwelt, Energiewende und Klimaschutz vermittelt werden. Denn bessere gesellschaftliche Bildung in diesen Bereichen fordern nicht nur Expertinnen und Experten, sondern auch Bürgerinnen und Bürger wünschen sich mehr und tiefere Informationen dazu.

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Klimawandel wird spürbar

Vor allem die deutliche Spürbarkeit des Klimawandels „vor unserer Haustür“ dürfte zu dieser gesteigerten Wahrnehmung beitragen. Extreme Wetterereignisse wie Dürresommer, Stürme und Jahrhunderthochwasser mehren sich, das Waldsterben ist nach den letzten heißen Sommern allerorts deutlich sichtbar und auch das lange nicht erkannte Insektensterben ist im Bewusstsein der Menschen angekommen. Wie lange ist es her, dass Sie Ihre Windschutzscheibe wegen zu vieler erfasster Insekten reinigen mussten? Können Sie sich noch daran erinnern? Und können Sie sich daran erinnern, wie Ihre Windschutzscheibe im Gegensatz dazu vor 20 Jahren nach einer Fahrt in den Urlaub aussah?

Ein „regelrechtes Konglomerat“ an Gründen hat so zu einem gesellschaftlichen Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Klima und Umwelt geführt, als deren Folge zum Beispiel Bewegungen wie Fridays for Future entstanden sind oder auch die in den sozialen Medien geführten, öffentlichen Diskussionen. 

Kreative und lösungsorientierte Beteiligung

So deutlich der Anstieg in Wahrnehmung und Interesse an Klima- und Umweltthemen ist, so divers, facettenreich und auch ambivalent sind die dahinterliegenden Einstellungen und Motivationen. Das ist zum Beispiel Betroffenheit, wenn Klimaschutzmaßnahmen vor Ort und im direkten Umfeld von Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden (sollen). Das ist zum Beispiel das Verhältnis von Vor- und Nachteilen, die sich unter anderem finanziell zeigen können. Das ist auch die aktive Rolle der Bürgerinnen und Bürger bei der Transformation, die sehr erwünscht ist und die durchaus nicht nur als Kritikerrolle verstanden werden sollte, sondern als gestalterisch, kreativ, lösungsorientiert und auf Augenhöhe. Denn dann entsteht ein wertvoller Input, der aus der Gesellschaft kommt, und der von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik genutzt werden kann – mit dem Ziel, Lösungen und Umsetzungen zu finden, die von der Gesellschaft mitgetragen werden.

Dieser Ansatz, der aktiven und gestalterischen Rolle der Gesellschaft, ist in der Tat verhältnismäßig neu. Nicht lange ist es her, dass eine reine „Technikfolgenabschätzung“ üblich war und damit die Fragestellung: Wie kann ein fertig entwickeltes Produkt für die Gesellschaft nützlich sein? Heute dreht man diese Fragestellung um: Welche Probleme/Träume/Lüste hat die Gesellschaft und welches Produkt könnte dafür nützlich sein? Damit beschäftigt sich ein ganzes Forschungsfeld, die sogenannte Akzeptanzforschung. Ihre Relevanz ist stetig gestiegen und mittlerweile hat sie Einzug in nahezu jede Disziplin gehalten. Insbesondere die Psychologie, die Sozialwissenschaft, die Politikwissenschaften, die Ökonomie und die Ingenieurswissenschaften beschäftigen sich zunehmend mit Akzeptanzfragen rund um die Energiewende und die nachhaltige Transformation der Wirtschaft – und das zunehmend auch interdisziplinär.

Im Gespräch beleuchten führende Expertinnen und Experten Perspektiven und Erkenntnisse der Akzeptanzforschung. Dabei wird deutlich, dass die nachhaltige Transformation nicht nur für Wirtschaft und Wissenschaft, sondern auch für die Gesellschaft große Herausforderungen, aber auch große Chancen bereithält. Die Vision: ein positiver Kreislauf aus konkreten persönlichen Vorteilen für Bürgerinnen und Bürger, wodurch die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten steigt, was in einer florierenden grünen Wirtschaft resultiert und dadurch zu einer erfolgreichen Energiewende und effektivem Klimaschutz führt.

Interview mit Professor Dr. Hans Joachim Lietzmann, Dr. Jörg Radtke, Dr. Anna-Lena Schönauer, Katja Witte und Professorin Dr. Martina Ziefle
„Nordrhein-Westfalen kann das!“

© Bergische Universität Wuppertal

Professor Dr. Hans Joachim Lietzmann ist Leiter des Instituts für Demokratie- und Partizipationsforschung an der Bergischen Universität Wuppertal.

© Olaf Pitzer

Dr. Jörg Radtke ist Leiter des Forschungsprojekts „Creactive Citizen“ am Institut für Politikwissenschaften der Universität Siegen.

© Ruhr-Universität Bochum

Dr. Anna-Lena Schönauer ist Vertretungsprofessorin am Lehrstuhl Soziologie/Arbeit, Wirtschaft und Wohlfahrt der Ruhr-Universität Bochum.

© Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie/S. Michaelis

Katja Witte ist stellvertretende Leiterin und Co-Leiterin des Forschungsbereichs Strukturwandel und Innovation am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.

© Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen

Professorin Dr. Martina Ziefle lehrt Kommunikationswissenschaft am Lehrstuhl für Communication Science an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen.

Öffentlichkeit und Umgang mit der Energiewende

Radtke: Durch ein regelrechtes Konglomerat aus wirklich vielen Gründen hat eine Gesamtbewegung in Richtung Nachhaltigkeit eingesetzt.

Lietzmann: Wir erfahren heute auch mehr über die Dinge, die auf der Welt passieren. Und so wird spürbar, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem, wie wir mit der Welt umgehen und wie sie sich uns gegenüber verhält. Bewegungen wie Fridays for Future, Nachhaltigkeitsdebatten und sogar Selbstfürsorge und Selbstoptimierung sind vielschichtige Folgen daraus – die aber alle in eine Richtung weisen: unsere hohe Verantwortlichkeit für die Welt, in der wir leben.

Schönauer: Aber auch viel mehr Meinungen und widersprüchliche Informationen schaffen es heutzutage in den öffentlichen Raum. Vor allem über die sozialen Medien. Die Menschen müssen also abwägen: Wem kann ich Glauben schenken und wem nicht? 

Bildung und Gemeinschaftssinn

Ziefle: Die Medien haben sichtbar gemacht, dass man mittlerweile nicht mehr weiß, wem man noch trauen kann. Was fehlt ist eine Vorbildfunktion in puncto verlässlicher Information zur Energiewende und ihrer Komplexität. Und damit stehen wir letztlich vor einer Bildungsaufgabe: Es muss geschult werden, mit Mehrdeutigkeit und Komplexität umzugehen.

Witte: Jeder und jede hat in seinem Alltag einen anderen Zugang zum Thema Energiewende und setzt diesbezüglich auch andere Prioritäten. Deshalb bräuchten wir zwingend ein Lehrfach, das die großen Zusammenhänge vermittelt.

Lietzmann: Gemeinschaftsorientiertes Denken, das wäre auch ein hohes Ziel für Bildung in der Gesellschaft. Genauso wie in der wissenschaftlichen Ausbildung die Erkenntnis, dass sich die Zukunft nicht mit leichter Hand aufzeichnen lässt, sondern dass neue Strukturen auch gesellschaftlich getragen sein müssen.

Wahrnehmung und Vertrauen

Witte: Gerade bei dem Einsatz von Großtechnologien zur Umsetzung der Energiewende und relevanten Infrastrukturherausforderungen spielt das Vertrauen eine besonders wichtige Rolle. Denn für mich als Privatperson ist es schwierig, die Chancen und Risiken einer Großtechnologie einzuschätzen. Ich muss also Dritten das Vertrauen zuschreiben, dass die Konsequenzen ihres Handelns in meiner Umgebung für mich annehmbar und akzeptabel sind.

Radtke: Deshalb sollte es mit den Vorteilen, die diese Technologien bringen, zu einer gewissen Rückspeisung kommen. Diese Möglichkeit sehe ich gerade auch bei Windparks. Zum Beispiel könnte man dort kostenlosen Strom zum Laden von E-Bikes bereitstellen. Das würde zu einer ganz anderen Wahrnehmung des Windparks führen. Dann würde man sagen: „Toll, dort bekomme ich Strom für mein E-Bike, damit schaffe ich meine zweite Etappe.“

Ungleichheit und Heterogenität

Schönauer: Was dabei gerade im Zuge der Energiewende immer mehr in den Fokus gerückt ist, ist die Frage der sozialen Ungleichheit. Denn bei den Vorteilen der neuen Technologien profitieren ökonomisch gutgestellte Haushalte häufig stärker: Ein E-Bike laden kann nur, wer sich ein E-Bike leisten kann. Energetische Gebäudesanierung kann nur beantragen, wer ein Eigenheim besitzt. Andererseits sind natürlich der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und energieeffiziente Alltagstechnologien, die immer erschwinglicher werden, Entwicklungen, von denen alle Bevölkerungsschichten profitieren.

Lietzmann: Auch in sich ist Nordrhein-Westfalen sehr unterschiedlich. Einerseits sind wir mit dem Gebiet rund um Rhein und Ruhr der größte Siedlungs-Hotspot Europas, andererseits haben wir Gebiete wie das Sauerland oder Ostwestfalen-Lippe, die das Gegenteil sind.

Radtke: Deshalb kann man in Nordrhein-Westfalen auch keine Pauschalstrategie fahren, sondern muss sehr spezifische Lösungen finden. Zum Beispiel bei der Verkehrswende: Die muss in der Bochumer Innenstadt natürlich ganz anders aussehen als im sauerländischen Dorf.

Diversität und Austausch auf Augenhöhe

Ziefle: Das Bewusstsein für diese Diversität und Multidimensionalität der relevanten Faktoren für eine nachhaltige Mobilität ist höchst relevant. Und es erfordert eine vollkommen andere Kommunikationsstrategie als das klassische Informieren über Veränderungen. Vielmehr braucht es ein Forum, in dem sich die Menschen in Diskussionen einbringen und Argumente vorbringen können – die dann wiederum in wissenschaftliche, unternehmerische und politische Planungen einfließen. Ein multidirektionaler Austausch also.

Lietzmann: Wichtig ist auch, bei Beteiligungsverfahren mit einer Zufallsauswahl zu arbeiten. Denn dann sprechen plötzlich Personen mit, die nie damit gerechnet hätten, beteiligt zu werden. Personen also, die keine vorab festgelegten Strategien verfolgen. Durch eine Zufallsbeteiligung werden Menschen in ihrem Alltagswissen überrascht – und finden damit Lösungen, die gemeinschaftsverträglich sind. Und zusätzlich werden auch die Menschen wieder mit einbezogen, die vielleicht gerade dabei waren, sich aus den gesellschaftlichen Diskussionen zu verabschieden.

Ziefle: Es geht vor allem auch um das Gefragt-werden auf Augenhöhe! Und zwar nicht so, dass die Menschen in die Rolle des Kritikers und Fehlersuchers gedrängt werden, sondern dass sie die Rolle des Problemlösers einnehmen können. Ich glaube dann kommt dieses „Ärmelhochkrempeln“, diese vielzitierte deutsche Ingenieurskunst, nochmal aus uns allen raus.

Vision

Radtke: Nordrhein-Westfalen hat für die Umsetzung der Energiewende eine günstige Ausgangssituation. Es gibt Erfahrungen mit strukturellen Wandlungen, es gibt herausragende Expertise im technischen Bereich und regionale Schätze und Besonderheiten.

Witte: Darauf aufbauend lässt sich gemeinsam eine Zielvision erarbeiten, die die Gesellschaft zusammenhält – da sie nicht nur die Vorteile, sondern auch die Nachteile beleuchtet.

Lietzmann: Wir müssen uns in der Tat darauf einstellen, dass es auch Nachteile geben wird. Dass nicht alles immer komfortabler wird, sondern dass es auch Einschränkungen geben wird. Es wäre ungeschickt, darüber erst dann zu diskutieren, wenn man sich zu Verboten gezwungen sieht. Stattdessen sollte die Gesellschaft mit rationalem und offenem Blick diskutieren, was möglich ist und wie sie leben möchte – nicht nur heute, sondern auch in den kommenden Jahrzehnten. Und eines ist sicher: Je früher wir damit anfangen, diese Diskussion zu führen, desto größer ist das Zeitfenster, in dem wir handeln können.

Ziefle: Ich bin der tiefsten Überzeugung, dass die Vision einer grünen, florierenden Wirtschaft, einer hohen Lebensqualität und eines effektiven Klimaschutzes möglich und umsetzbar ist. Natürlich stecken in dieser Vision viele, möglicherweise konfligierende Bedingungen, es ist ein hochgradiges Life-Experiment direkt vor unserer Haustür. Aber wenn die Vision realisiert werden kann, dann mit diesem Experiment. Und ich glaube fest, Nordrhein-Westfalen kann das!

Leuchtturmprojekte

Diese Projekte aus Nordrhein-Westfalen zeigen schon heute, wie die Transformation des Energiesystem gelingen kann.

EnDiBet: Hemmnis- und Gelingensfaktoren für Beteiligungsverfahren analysieren

Großtechnische Anlagen und Infrastrukturprojekte für das Energiesystem der Zukunft stoßen bei der Umsetzung vor Ort häufig auf Ablehnung und Proteste, die zu Verzögerungen oder zum Scheitern der Projekte führen. Vor diesem Hintergrund spielt die Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz eine zunehmend zentrale Rolle für das Energiesystem der Zukunft.

Um die Akzeptanz von großtechnischen Anlagen und Infrastrukturprojekten für das Energiesystem der Zukunft zu steigern und lokale Konflikte zu moderieren, wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen und Instrumente entwickelt. Vor allem dialogorientierte Beteiligungsverfahren sind ein in der Praxis beliebtes Instrument, das immer häufiger eingesetzt wird.

Beteiligung: vielversprechend – aber sie kann auch scheitern

In dialogorientierten Beteiligungsverfahren werden die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in die Planungsprozesse eingebunden, über geplante Maßnahmen informiert und in Entscheidungsprozesse mit einbezogen. Eine solche Bürgerbeteiligung gilt – ebenso wie eine finanzielle Bürgerbeteiligung – in öffentlichen und wissenschaftlichen Debatten als ein vielversprechendes Instrument für gesellschaftliche Akzeptanz und für die Moderation lokaler Konflikte.

In der Praxis sind Beteiligungsverfahren jedoch nicht immer erfolgreich. Wenn beispielsweise keine gemeinsamen Lösungen für eine Projektumsetzung gefunden werden, können Beteiligungsverfahren auch scheitern.

Datenbank für eine systematische Erfolgsanalyse

Die Gründe für das Scheitern oder das Gelingen zu analysieren und auszuwerten, ist ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der Beteiligungsverfahren. Jedoch gibt es für die meisten Projekte und Studien bis heute lediglich fallbezogene Analysen. Für einen systematischen Vergleich von Beteiligungsverfahren fehlt bisher eine Datenbasis.

Das will das von der Stiftung Mercator geförderte Projekt „EnDiBet – Datenbank zur Vermessung energiewendebezogener dialogorientierter Beteiligungsverfahren“ ändern. Seit September 2020 und noch bis August 2022 arbeiten Forscherinnen der Ruhr-Universität Bochum an dem Prototyp einer Datenbank, die eine systematische Analyse von dialogorientierten Beteiligungsverfahren ermöglichen soll. Dazu werden sowohl eine klassische qualitative Recherche als auch eine Big Data Analyse durchgeführt, wobei der Fokus für den Prototyp der Datenbank zunächst auf niedersächsischen Windenergieanlagen an Land liegt. Alle mit dem Ausbau dieser Anlagen in Verbindung stehenden Beteiligungsverfahren sollen systematisch recherchiert und zusammen mit der Art und Weise ihrer Durchführung und mit ihren Ergebnissen in die Datenbank aufgenommen werden. 

Das Projektziel von EnDiBet ist es, mithilfe der neuen Datenbank Beteiligungsverfahren systematisch vergleichen zu können. So wollen die Forscherinnen Faktoren für das Gelingen beziehungsweise für das Scheitern von Beteiligungsverfahren identifizieren und weitere Erkenntnisse für eine erfolgreiche Beteiligungspraxis gewinnen.

EnerDigit: unternehmenskultureller Blick auf Energiewende und Digitalisierung

Erneuerbare Energien erzeugen Schwankungen im Stromnetz, denen durch Flexibilisierung und intelligente Vernetzung industrieller Produktionsprozesse begegnet werden kann. Solche Lösungen untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Leitung des Instituts für Arbeit und Technik bis Ende 2019 im Projekt EnerDigit.

Sie konzentrierten sich dabei nicht nur auf technische Aspekte, sondern auch auf die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigten. Eine zentrale Erkenntnis: Werden Prozesse und Tools neu eigeführt, ist eine Qualifizierung der Beschäftigten unverzichtbar. Insbesondere das Verständnis der Zusammenhänge – digitale Technik als Baustein für die Energiewende – können die Bereitschaft für digitale Veränderungsprozesse steigern.

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ACCESS! Forschungskolleg zu nachhaltiger Mobilität

Im Rahmen des Forschungskollegs ACCESS! forschen elf Lehrstühle aus Ingenieurs- und Naturwissenschaften sowie Geistes- und Gesellschaftswissenschaften der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen gemeinsam an der Entwicklung von Transformationspfaden zu einer nachhaltigen Mobilität.

Die Forschungsvorhaben der Kollegiatinnen und Kollegiaten sind drei verschiedenen Umsetzungsebenen zuzuordnen: „Serviceorientierte Technologie(pfade) – Technologien integriert und lebenszyklusorientiert denken!“, „Kommunale Mobilitätskonzepte – Bedarfsorientierte Konzepte entwickeln und Akteure aktivieren!“ und „Regionales Mobilitätssystem – System optimal transformieren!“. Dabei werden sowohl urbane als auch ländliche Räume betrachtet. Das Forschungskolleg wird vom Landesministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) gefördert.

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DemoKon: eine demokratische Konfliktkultur für die Energiewende

Radikale und populistische Rhetorik wird zunehmend auch eingesetzt, um Energiewende-Projekte zu verhindern. Wie sich diese Rhetorik auf das lokale Konfliktgeschehen und damit auf die Akzeptanz der Energiewende insgesamt auswirken kann, erforscht das Projekt DemoKon. Bis Mitte 2022 will das Konsortium eine Art Frühwarnsystem für die Energiewende entwickeln.

Darüber hinaus soll auch praktisch erprobt werden, welche Formen und Formate der Bürgerbeteiligung und des Konfliktaustragens helfen können, ein Übergreifen des Populismus auf die Energiewende zu verhindern beziehungsweise zu begrenzen. An dem von der Stiftung Mercator geförderten und vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) federführend begleiteten Projekt sind mit der Universität Siegen und der Hochschule Niederrhein auch zwei nordrhein-westfälische Forschungseinrichtungen maßgeblich beteiligt.

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  • Header: © sebra - stock.adobe.com
  • Projekt EnDiBet: © patpitchaya – stock.adobe.com
  • Projekt EnerDigit: © Tawan Chaisom - stock.adobe.com
  • Projekt ACCESS!: © Antonioguillem – stock.adobe.com
  • Projekt DemoKon: © Reusswig/Postdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
  • Teaser emissionsarme Mobilität: © megaflopp - stock.adobe.com
  • Teaser Überblicksseite: © MWIDE NRW/M. Kusch