Von der Forschung in die Praxis

Vier Start-Ups aus Nordrhein-Westfalen zeigen, wie vielversprechende Ergebnisse rasch in die Anwendung kommen.

Forschung: erfolgreich! – Und wie geht es weiter?

Energieforschung ist komplex und knifflig – und überaus erfolgreich! Die Forscherinnen und Forscher beantworten Fragen, entwickeln Neuheiten und optimieren bestehende Technologien. Ein Clou ist aber auch der sich an die Forschung anschließende Schritt: die Ergebnisse der Energieforschung zu nutzen, daraus Produkte und Dienstleistungen abzuleiten und diese auf dem Markt einzuführen und zu etablieren. Dies gelingt nicht nur traditionsreichen Forschungseinrichtungen und Großunternehmen, sondern immer öfter auch Start-ups und jungen Unternehmen. Sie alle tragen mit ihren klugen Ideen rund um die Energie zu Fortschritt und Klimaschutz im Land bei. 

Mit Produkten und Dienstleistungen aus der Energieforschung auf den Markt gehen

Immer öfter gehen auch Start-ups und junge Unternehmen diesen nächsten Schritt nach der Forschung

Diese vier Start-Ups zeigen, wie es funktioniert

© logarithmo
Beispielhafte Ansicht der logarithmo Web-App auf einem Endgerät.

logarithmo: künstliche Intelligenz und aktuelle digitale Verfahren

Wie können Unternehmen das Potenzial ihrer Daten optimal nutzen? Wie können wissenschaftliche Verfahren und Algorithmen gewinnbringend genutzt werden? An diesen Fragen arbeitet logarithmo, eine Ausgründung der Technischen Universität Dortmund, in enger Kooperation mit der Industrie. Das Start-up entwickelt zum Beispiel aus wissenschaftlichen Lösungsverfahren Web-Anwendungen, die einfach zu bedienen und schnell operativ einsetzbar sind. Hierbei werden Algorithmen (wie aus dem Bereich künstliche Intelligenz) zielgerichtet auf das individuelle Fachproblem (wie dem Betrieb von Stromnetzen) ausgerichtet. logarithmo bietet Anwendungen für Energie und Logistik an. 

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Next Kraftwerke: Energieproduzenten und -verbraucher intelligent vernetzt

Next Kraftwerke ist ein junges Unternehmen aus Köln, das Produzenten erneuerbarer Energien und Energieverbraucher in einem virtuellen Kraftwerk miteinander vernetzt und intelligent steuert: Liefert zum Beispiel ein Solarpark kurzfristig weniger Energie, weil ein Wolkenfeld vorbeizieht, so wird dieses Defizit rasch ausgeglichen, indem die Stromproduktion in den vernetzten Bioenergieanlagen hochgefahren wird. Steht dagegen ein Stromüberschuss zur Verfügung, zum Beispiel weil mehr Wind weht als erwartet, erhöhen flexible Stromverbraucher ihren Energieabruf und freuen sich über günstige Energiepreise. Auf diese Weise profitieren alle Partner von dem Zusammenschluss im virtuellen Kraftwerk und tragen gleichzeitig zur Stabilität im Stromnetz bei – und damit letztlich auch zu einem schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien.

 

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E-Lyte Innovations: Maßgeschneiderte Elektrolytlösungen für innovative Energiespeicher

Batterien werden vielfältig eingesetzt – und dadurch entstehen ganz unterschiedliche und spezifische Anforderungen an die Batterien. Hier setzt das Start-up E-Lyte Innovations an und entwickelt und produziert sowohl maßgeschneiderte Elektrolytlösungen als auch Standardelektrolytlösungen für Batterien. Insbesondere die maßgeschneiderten Elektrolytlösungen ermöglichen den Einsatz von Batterien in neuen Anwendungen, wo es zum Beispiel aufgrund von Außentemperatur, Sicherheitsanforderungen oder benötigter Energiedichte bisher nicht möglich war. E-Lyte Innovations ist eine Ausgründung des Batterieforschungszentrums MEET in Münster.

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© Volterion GmbH
Bereit zum Einsatz: die Volterion Flow-Batterien.

Volterion: kostengünstige Redox-Flow-Batterien

Leistungsfähige Batteriesysteme werden dringend benötigt: für eine stabile Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, für den Mobilitätsbereich und für viele andere Anwendungen. Dafür bieten sich zum Beispiel Redox-Flow-Batterien an, deren Herstellung jedoch bisher verhältnismäßig teuer und damit oftmals weniger interessant war. Dieser Herausforderung hat sich Volterion gestellt. Das Spin- off des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT entwickelte das Design, die Materialen und den Herstellungsprozess für die Batteriezellstapel (sogenannte Stacks) der Redox-Flow-Batterien so weiter, dass erhebliche Materialeinsparungen und deutlich geringere Herstellkosten realisiert werden – bei gleichbleibend hoher Leistung und Lebensdauer. Damit werden Energiespeicher insbesondere für industrielle Anwendungen erstmals wirtschaftlich nutzbar.

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Panorama der Energieforschung in Nordrhein-Westfalen
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