To-Dos – sie standen immer wieder im Mittelpunkt des Kompetenztreffens „Klimagerechte Mobilität NRW“ 2022. Nach einem Tag wie diesem sollten alle mit möglichst zahlreichen To-Dos auseinandergehen, so die Message. Denn nur wenn es in Zukunft gelinge, mit grünen Ideen schwarze Zahlen zu schreiben, nur dann werde die klimagerechte Mobilität Fahrt aufnehmen.

Auch auf der To-Do-Liste der zuständigen Ministerien stehen zahlreiche Aufgaben: Das Landesministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie treibt den Antriebswechsel voran – weg von fossil betriebenen Verbrennermotoren und hin zu batterieelektrisch und Wasserstoff-betriebenen Fahrzeugen – und unterstützt den Aufbau eines flächendeckenden Netzes aus Ladepunkten und Wasserstofftankstellen. Das Landesministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr beschleunigt den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und sorgt für moderne Verkehrswege sowie für einen attraktiven Rad- und Fußverkehr. Für diese vielfältigen Herausforderungen sind vor allem Investitionen und Förderungen notwendig.

Bei den Förderungen für Ladeinfrastruktur lag der Fokus der Landesregierung bisher auf Ladepunkten bei Privatpersonen oder in Betrieben. Solche Ladepunkte würden nun zunehmend zum Standard und der Unterstützungsbedarf nehme allmählich ab. In Zukunft solle Ladeinfrastruktur daher vor allem im öffentlichen Raum gefördert werden. Solche öffentlichen Ladepunkte seien zum Beispiel für alle Menschen wichtig, die in Mietwohnungen ohne eigenen Garagenstellplatz wohnen und keinen Zugang zu einer privaten Wallbox haben. Auch sie sollen durch die öffentlichen Ladepunkte an der klimagerechten Mobilität teilhaben können.

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Landesregierung kündigt Handlungskonzept für schweren Straßengüterverkehr an

Einen großen Hebel für den Klimaschutz sieht die Landesregierung außerdem in einem klimafreundlichen Logistik- und Transportwesen auf der Straße. Dort ließen sich mehr als 20 Prozent der Treibhausgasemissionen des gesamten nordrhein-westfälischen Verkehrssektors einsparen. Voraussetzung: Die nordrhein-westfälische LKW-Flotte müsse ausgetauscht werden und emissionsfrei unterwegs sein. Gerade bei der Entwicklung solcher moderner, klimafreundlicher LKW seien die Entwicklungen aktuell so dynamisch, wie man es sich noch vor kurzer Zeit nicht hätte vorstellen können.

Vor diesem Hintergrund kündigte die nordrhein-westfälische Landesregierung auf dem Kompetenztreffen das neue Handlungskonzept Schwerer Straßengüterverkehr Nordrhein-Westfalen an. Es soll noch im November 2022 veröffentlicht werden.

 

Nordrhein-Westfalen ist Technologieentwickler

Einig waren sich auch die Vertreter von Fahrzeugherstellern und Tankstellenbetreibern: Die Frage nach batterieelektrischen und Wasserstoffantrieben sei keine Entweder-oder-Frage. Es gehe gar nicht anders, als auf beides zu setzen. Jede der Antriebstechnologien habe ihre berechtigten Einsatzgebiete.

Die ersten vier Mega-Watt-Ladestationen für batterieelektrische LKW würden in Deutschland über das Erprobungsprojekt HoLA entstehen – ein Teil dieser Mega-Watt-Ladepunkte werde in Nordrhein-Westfalen liegen.

Erste Brennstoffzellen-LKW in Serienproduktion seien für das Jahr 2023 angekündigt. Die ersten Wasserstofftankstellen für LKW gebe es in Nordrhein-Westfalen bereits. Schon mit 15 Fahrzeugen könne eine Wasserstofftankstelle wirtschaftlich rentabel betrieben werden. Daher lohne sich die Zusammenarbeit zwischen Tankstellenbetreibern und lokalen Betrieben oder Busgesellschaften. So könnten lokale öffentliche Wasserstoff-Zentren entstehen – die wiederum gemeinsam ein Netz ergeben, durch das sich weite Distanzen wasserstoffbetrieben zurücklegen lassen.

Die Entwicklungen und Innovationen zeigten einmal mehr: Nordrhein-Westfalen ist ein Technologieentwickler!

Handlungskonzept

Das Handlungskonzept Schwerer Straßengüterverkehr Nordrhein-Westfalen ist seit dem 16. November 2022 veröffentlicht. Herausgeber ist das Landesministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie.

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ElektroMobilität NRW

Das Kompetenztreffen wird von ElektroMobilität NRW ausgerichtet. ElektroMobilität NRW ist erster Ansprechpartner für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen zu allen Fragen rund um eine effiziente und klimaschonende Mobilität.

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