Der  Klimaatlas NRW setzt auf Zahlen. Er ermöglicht es, den Klimawandel und seine Folgen auf einer sicheren Datenbasis zu betrachten und zu beschreiben. Die Erkenntnisse daraus können als Grundlage in Planungen und Entwicklungen aller Art einbezogen werden – und in klugen Umsetzungen resultieren.

Klimawandel in Zahlen – das sind natürlich die sich über die Jahre verändernden Grundgrößen des Wetters wie Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein. Der Klimaatlas NRW kann aber noch deutlich mehr: Er zeigt auch die Auswirkungen des Klimawandels und zwar in ganz unterschiedlichen Bereichen: Umwelt, menschliche Gesundheit, Wirtschaft sowie Planung und Bau.

Abbildung: Baumkronenverlichtung 1984 bis 2021

Klima und Umwelt

Die meteorologischen Größen reichen im Klimaatlas NRW bis ins Jahr 1881 zurück, dem Beginn der Wetteraufzeichnungen in Nordrhein-Westfalen. Farbige Flächen visualisieren die Parameter auf einer Nordrhein-Westfalen-Karte; mit Verschieben des Reglers auf der Zeitachse werden die Veränderungen der Werte über die Jahre und Jahrzehnte hinweg sichtbar.

Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Umwelt sind in Nordrhein-Westfalen vielerorts sichtbar. Der Klimaatlas NRW liefert die Zahlen dazu: Die Indikatoren zeigen zum Beispiel die regionale Trockenheit der Böden, das Verhältnis zwischen gesunden und gelichteten Baumkronen in den Wäldern sowie Hoch- und Niedrigwasserereignisse.

Abbildung: Anzahl der Tropennächte 2010 bis 2021 in Köln (grün) und Aachen (rot)

Gesundheit und Katastrophenschutz, Städtebau und Verkehr

Auch die menschliche Gesundheit wird durch den Klimawandel beeinflusst, zum Beispiel durch extrem heiße Tage oder bodennahes Ozon. Der Klimaatlas NRW zeigt das unter anderem anhand der Hitzewarnungen und der hitzebedingten Todesfälle pro Jahr wie auch anhand der verlängerten Pollen- beziehungsweise Allergiezyklen. Auch der Katastrophenschutz wird durch den Klimawandel beeinflusst. Das belegt die steigende Zahl von Feuerwehreinsätzen zum Beispiel bei Hochwasser- oder Sturmschäden.

Durch die milderen Winter und die heißeren Sommer verändern sich auch Planung und Bau: Der Heizbedarf sinkt, während Kühlung immer stärker gefragt ist. Das beeinflusst sowohl den Wohnungsbau als auch die Städteplanung, die sich unter anderem mit Fragen zu öffentlichen Grünflächen und Konzepten für die Klimaanpassung auseinandersetzt. Ähnliche Fragestellungen ergeben sich auch für den Schienenverkehr, der immer häufiger durch Wetterextreme belastet wird.

Abbildung: Witterungsbedingte Stromminderproduktion thermischer Kraftwerke 1995 bis 2021

Energiewirtschaft und Wirtschaft

Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich auch in der Wirtschaft bemerkbar. Für die Energiewirtschaft zeigt der Klimaatlas NRW das unter anderem anhand der Minuten pro Jahr, in der die Stromversorgung witterungsbedingt unterbrochen und die Stromnetze gestört waren. Auch Ereignisse, bei denen thermische Kraftwerke witterungsbedingt weniger Strom produzierten als normal, nahmen in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich zu.

Offensichtlich sind die Auswirkungen des Klimawandels auch in der Finanz- und Versicherungswirtschaft, die ihre Kunden gegen Schäden durch Sturm, Hagel und Starkregen sowie gegen Elementarschäden versichert.

 

Optimiertes Angebot für Nutzerinnen und Nutzer

Mit dem Klimaatlas NRW hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) sein Angebot für die Nutzerinnen und Nutzer optimiert. Die ursprünglich einzelnen Datenbanken sind mit dem Klimaatlas NRW nun in einer Plattform zusammengefügt sowie hinsichtlich Übersicht, Design und intuitiver Bedienung überarbeitet. Für einen vertieften Einblick in den Klimaatlas NRW werden im vierten Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 Sprechstunden und Anwenderschulungen angeboten. Kontakt: klimaatlas@lanuv.nrw.de.

Klimaatlas NRW

Der Klimaatlas NRW zeigt den Klimawandel und seine Folgen in Zahlen. Dafür werden die Kategorien Klima, Umwelt, Mensch, Planung und Bau sowie Wirtschaft detailliert betrachtet.

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LANUV

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) berät die Landesregierung, betreibt unter anderem die Zentrale Informations- und Koordinationsstelle für Klimaschutz und Klimawandel – und ist Herausgeber des Klimaatlas NRW.

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