Reparieren, Weiterverwenden, Recyceln – das sind die Grundgedanken der Circular Economy. Produkte und Prozesse werden von vorneherein so gestaltet, dass sie möglichst effektiv und in Kreisläufen genutzt werden können. So ist die Circular Economy ein zentraler Schlüssel für eine nachhaltige Industrie. In Nordrhein-Westfalen betreiben und erforschen bereits viele Unternehmen die Circular Economy. Einige von ihnen hat Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur während ihrer Circular-Economy-Tour besucht.

Am ersten Tag ihrer Tour machte Mona Neubaur Station in Wuppertal (Circular Valley, Gebr. Becker), Gelsenkirchen (ZINQ) und Essen (sapor). Am zweiten Tag war sie zu Gast in Duisburg (TSR Recycling und FEhS Institut für Baustoff Forschung), Krefeld (LANXESS) und Essen (Institut für Materialwissenschaften, Universität Duisburg-Essen). Im Herbst 2022 wird sie im dritten Teil ihrer Circular-Economy-Tour weitere Unternehmen und Einrichtungen in Ostwestfalen besuchen.

Ressourcen nachhaltig einsetzen und ökologischen Fußabdruck verkleinern

Das Projekt Circular Valley in Wuppertal hat sich zum Ziel gesetzt, die Region Rhein-Ruhr zu einem Zentrum für zirkuläre Wertschöpfung zu entwickeln. Start-ups aus aller Welt und etablierte Unternehmen aus der Region erarbeiten gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern neue Ideen für den nachhaltigen Ressourceneinsatz.

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Ministerin Neubauer zu Gast beim Vakuumpumpen- und Luftverdichterhersteller Gebr. Becker

Wie können Unternehmen ihren eigenen ökologischen Fußabdruck verkleinern? Daran arbeitet der Vakuumpumpen- und Luftverdichterhersteller Gebr. Becker. Das Familienunternehmen aus Wuppertal ist Partner des Circular Valley und kooperiert mit dem Start-up Hya Bioplastics aus Uganda. Sie nutzen beispielsweise Möglichkeiten der Digitalisierung, um die Energieeffizienz zu steigern.

Strategie konsequent verfolgen und Abfälle vermeiden

Feuerverzinken und Beschichten von Stahl – das sind die Kernkompetenzen des Unternehmens ZINQ aus Gelsenkirchen. ZINQ engagiert sich in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität und verfolgt eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaftsstrategie. Das Unternehmen ist Mitglied im Netzwerk der Klimaschutz-Unternehmen.

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sapor stellt Trockenseifensysteme und feste Seife her, arbeitet nachhaltig und zirkulär.

Der Seifenproduzent sapor mit Sitz in Essen setzt Produktionsabfälle in folgenden Produktionszyklen erneut ein, wodurch ein zirkulärer Kreislauf ohne Abfälle entsteht. Ebenso werden alle anderen Produkte im eigenen Kreislauf recycelt. Das Unternehmen verwendet so wenig Verpackungen wie möglich und verzichtet ausnahmslos auf Verpackungen aus Plastik.

Stahlschrott recyceln und Industrieschlacken nutzen

Materialien wie Stahlschrott aus Altfahrzeugen sollen in dem Projekt REDERS durch ein innovatives Verfahren recycelt werden. Ziel ist es, den Anteil an recycelten Rohstoffen bei der Stahlherstellung zu erhöhen. Hieran arbeitet TSR Recycling gemeinsam mit thyssenkrupp Steel, den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann und dem VDeh-Betriebsforschungsinstitut. Am Standort Duisburg errichtet TSR Recycling seit April eine Demonstrationsanlage für die Stahlschrottaufbereitung.

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Im Projekt SAVE CO2 werden Schlacken der Stahl- und Eisenindustrie als Rohstoffe in der Herstellung von Zement und Beton eingesetzt.

Ebenfalls in Duisburg untersucht das FEhS Institut für Baustoff Forschung in dem branchenübergreifenden Projekt SAVE CO2, wie – anstelle der bisher genutzten Hochofenschlacken – Elektroofenschlacken für die Herstellung von Beton eingesetzt werden können. Projektpartner sind HeidelbergCement, ThyssenKrupp Steel, Institute der Universität Duisburg-Essen sowie Fraunhofer UMSICHT.

Kunststoffabfälle zerlegen und Altbeton upcyceln

Mehr als 90 Prozent nachhaltige Rohstoffe setzt LANXESS dazu ein, Hochleistungskunststoffe zu produzieren. Das Unternehmen erforscht zudem, wie Kunststoffabfälle in chemische Grundstoffe zerlegt und diese für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt werden können.

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Upcycling von Altbeton ist das Ziel des Projekts UpCement.

Wie kann Altbeton zur Herstellung von neuem Zement verwendet werden? Dieser Frage widmet sich das Vorhaben UpCement unter Federführung des Institutes für Materialwissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Gleichzeitig arbeiten die Forschenden an einem mobilen „Beton-Upcycling-Container“, der auf jeder Baustelle eingesetzt werden kann.

Pressemitteilung des MWIKE

Pressemeldung des MWIKE zur Circular-Economy-Tour

zur Meldung

Circular Valley

Weitere Informationen zum Projekt Circular Valley in Wuppertal

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Projekt REDERS

Das Projekt REDERS (Reduzierte CO2-Emissionen durch Erhöhung der Recyclingquote bei der Stahlherstellung)

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Projekt SAVE CO2

Projektdetails auf der Seite der Universität Duisburg Essen

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