Seit Anfang Juni können wieder die aktuellen Zahlen zur Energieforschung nachgelesen werden: Der Bundesbericht 2023 bietet einen ausführlichen Überblick über die Förderpolitik der Bundesregierung, stellt die Fortschritte im 7. Energieforschungsprogramm vor und zeigt darüber hinaus auch die Förderungen der Bundesländer im Energiebereich.

Leistungsstarke Windenergie- und Photovoltaikanlagen, energieeffiziente Neu- und Bestandsgebäude sowie ein intelligentes Stromnetz: Die Bandbreite der Energieforschung ist groß. Um die Energiewende erfolgreich zu meistern, unterstützt die Politik seit Jahrzehnten die diversen Forschungsaktivitäten von Wissenschaft und Industrie.

Bundesförderung: rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2022

Die aktuellen Förderungen der Bundesregierung basieren auf dem 7. Energieforschungsprogramm. Dieses legt den Fokus auf die Entwicklung von Innovationen sowie den beschleunigten Transfer in die energiewirtschaftliche Praxis und in die Gesellschaft. Dazu setzt die Bundesregierung unter anderem auf strategische Förderformate wie die Reallabore der Energiewende des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie auf die Wasserstoff-Leitprojekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Im Jahr 2022 hat die Bundesregierung 7.365 Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte mit 1,1 Milliarden Euro gefördert und rund 320 Millionen Euro in die institutionelle Förderung des Forschungsbereichs Energie der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren investiert.

NRW-Landesförderung: Top-3-Platzierung bei Speichern, Energiesystem und Energieerzeugung

Die Zahlen zur Landesförderung beziehen sich im Bundesbericht auf das Jahr 2021. In diesem Jahr haben die Bundesländer die Energieforschung zusammen mit 430,6 Millionen Euro gefördert (252,9 Millionen Euro für die Projektförderung, 177,86 Millionen Euro für die institutionelle Förderung).

Jemand stellt aus Papier gebastelte Solarpanele in eine Modelllandschaft.
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Technologische Schwerpunkte waren die Systemintegration und systemübergreifende Forschungsthemen. Durch die zunehmenden wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den Energiesektoren rückt deren Kopplung noch stärker in den energiepolitischen Fokus. Besonders erwähnenswert ist hierbei die Förderung von Wasserstofftechnologien (Förderungen von insgesamt 97,6 Millionen Euro). Technologiespezifisch ist die Wasserstoffförderung der Forschungsschwerpunkt 2021, da Wasserstoff derzeit das bedeutendste Instrument zur Sektorenkopplung ist.

Nordrhein-Westfalen belegt bei der Förderung 2021 insbesondere in drei Forschungsfeldern einen Spitzenplatz:

  • Energiespeichertechnologien, die für die dezentrale Energieversorgung essenziell sind, hat Nordrhein-Westfalen mit 8,8 Millionen Euro gefördert.

  • Das Zusammenspiel konventioneller und neuer Energietechnologien untersucht die Energiesystemanalyse und Modellierung. In diesen Forschungsbereich hat Nordrhein-Westfalen 7,8 Millionen Euro an Fördergeldern investiert.

  • Bei der Energieerzeugung sind die von den Ländern am höchsten geförderten Forschungsfelder Solarthermie und Photovoltaik sowie Windenergie. In Nordrhein-Westfalen wurde die Energieerzeugung 2021 mit 5,6 Millionen Euro gefördert.