Das Rhein-Ruhr-Gebiet als Silicon Valley der Kreislaufwirtschaft: Mit diesem Ziel bringt die Initiative Circular Valley® Entscheider und Innovatoren einer zukunftsorientieren Wertschöpfung zusammen. Auf dem internationalen Forum zeigt sich Ministerin Neubaur optimistisch, dass dieser Ansatz zum Erfolg führt.
Die historische Stadthalle in Wuppertal als Setting für eine große Zukunftsvision. Ende November kamen dort rund 600 Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Forschung zum Circular Valley® Forum zusammen. Im Fokus stand der Wissens- und Erfahrungsaustausch zur Schaffung zirkulärer Energie- und Materialkreisläufe, die einen wirtschaftlichen und klimafreundlichen Ressourceneinsatz ermöglichen.
Bund und Nordrhein-Westfalen für starke Kreislaufwirtschaft
Aus Deutschland war neben der Bundesebene mit Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger auch die nordrhein-westfälische Landesregierung stark in den fachlichen Austausch eingebunden. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur diskutierte gemeinsam mit ihren Kabinettskollegen Nathanael Liminski (Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten) und Oliver Krischer (Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr) über die Chancen und Notwendigkeiten, lineare Wertschöpfungsketten zu transformieren.
Gerade in der engen Kooperation zwischen internationalen Gründern und dem lokalen Ökosystem innerhalb der Circular-Valley®-Initiative sieht Ministerin Neubaur einen vielversprechenden Ansatz. Dadurch würden nicht nur für das Klima, sondern auch für Wohlstand und Wertschöpfung enorme Chancen vor Ort entstehen.
Schulterschluss nordwesteuropäischer Partner
Der flämische Ministerpräsident Jan Jambon betonte auf dem Forum in Wuppertal ebenfalls die Relevanz des Wandels hin zur zirkulären Wertschöpfung. Insbesondere in der langen Tradition der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit in Nordwesteuropa sieht er ideale Bedingungen, um die Rhein-Ruhr-Region zum Hotspot einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft zu machen.
Studie „NRW 2030“: Vision eines zirkulären Industriestandorts
Auch aktuelle Herausforderungen und bestehende Handlungsbedarfe waren Thema auf dem Experten-Forum. Prof. Dr.-Ing Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, brachte in die Diskussionen wertvolle Expertise aus seinem Haus ein. In der Studie „NRW 2030: Von der fossilen Vergangenheit zur zirkulärem Zukunft“ hat das Wuppertal Institut gemeinsam mit SYSTEMIQ und der Circular Valley®-Initiative das Potenzial Nordrhein-Westfalens für nachhaltige Wertschöpfung im Sinne einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft untersucht. Auf Grundlage einer Analyse des Status Quo wurde zunächst ein spezifisches Stärken- und Schwächenprofil erstellt. Daraus leitet die Studie 15 konkrete Maßnahmen ab, mit denen die Vision eines zirkulären Wirtschafts- und Industriestandorts bis 2030 gelingen kann.
Was ist Circular Valley®?
Circular Valley® ist eine Initiative, die die Rhein-Ruhr-Region zum globalen Hotspot der zirkulären Kreislaufwirtschaft entwickeln möchte. Startups, Unternehmen, Wissenschaft und Politik sollen dort gemeinsam Technologien und Geschäftsmodelle zur Schließung von Stoffkreisläufen entwickeln. Kernstück der Initiative ist der sogenannte Circular Economy Accelerator in Wuppertal. Darüber erhalten jeweils 15 internationale Start-Ups zweimal pro Jahr die Möglichkeit, sich mit etablierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu vernetzen und ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Hinter der Initiative steht die gemeinnützige Circular-Valley®-Stiftung, die im Mai 2021 gegründet wurde. Seit August 2022 ist Wirtschafts- und Klimaministerin Mona Neubaur Schirmherrin des Circular Valley®.