Energieforschungspreis Wasserstoffforschung

Der Energieforschungspreis der Energieforschungsoffensive.NRW wurde zum ersten Mal in 2020 zum Thema Wasserstoff vergeben. Eine mit hochrangigen nordrhein-westfälischen Experten besetzte Jury hat aus den eingereichten Arbeiten vier Preisträger ermittelt.  Ausgezeichnet wurden herausragende Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten zum Thema Wasserstoff mit besonderer Umsetzungsrelevanz für den Wirtschafts- und Industriestandort Nordrhein-Westfalen.

Preisverleihung und Übergabe der Urkunden

Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart bei der Preisverleihung des Energieforschungspreises am 13. Januar 2021.
© MWIDE NRW
Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart bei der Preisverleihung des Energieforschungspreises am 13. Januar 2021.

Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung Anfang 2021 hat Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart den Energieforschungspreis an die vier Preisträger übergeben. Dabei stellte er die zentrale Bedeutung von spannenden Ideen, innovativen Techniken und fortschrittlichen Praktiken auf dem Weg Nordrhein-Westfalens zum erfolgreichen Wasserstoffland heraus.
In einer Laudatio beleuchteten die Jurymitglieder Prof. Dr.-Ing. Detlef Stolten, Prof. Dr. Martin Muhler und Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner die Gründe für die Auswahl der einzelnen Preisträger. Dabei standen vor allem die zentralen Forschungsergebnisse der Siegerarbeiten sowie deren Praxisrelevanz für die Transformation des Energiesystems im Vordergrund.

Die Preisträger

Kategorie Bachelorarbeit (dotiert mit 1.000 €)

In der Kategorie Bachelorarbeit hat Jens Peitzmeier mit seiner Arbeit zum Thema „Praktische Untersuchungen zur Biowasserstoffproduktion mit nachfolgender Biogaserzeugung" die Jury überzeugt und wurde als Preisträger ausgezeichnet.
In seiner Arbeit betrachtet Jens Peitzmeier die Biowasserstoffproduktion als Möglichkeit zur Produktion von Wasserstoff aus erneuerbare Energien. Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss der hydraulischen Verweilzeit und der organischen Raumbelastung auf ein zweistufiges System zu untersuchen. Im Fokus stehen dabei eine maximale Wasserstoff- und Methanproduktionsrate. 

Betreut wurde die Arbeit an der Fachhochschule Münster im Fachbereich Energie - Gebäude – Umwelt von Prof. Dr.-Ing. Christof Wetter.

Symbolische Übergabe der Urkunde an Jens Peitzmeier für seine Bachelorarbeit zum Thema grüne Waserstoffproduktion.
© MWIDE NRW
Symbolische Übergabe der Urkunde an Jens Peitzmeier für seine Bachelorarbeit zum Thema grüne Waserstoffproduktion.
Dennis Faber erhielt den Energieforschungspreis für seine Masterarbeit zur Standortwahl von PtG-Analgen.
© MWIDE NRW
Dennis Faber erhielt den Energieforschungspreis für seine Masterarbeit zur Standortwahl von PtG-Analgen.

Kategorie Masterarbeit (dotiert mit 2.000 €)

In der Kategorie Masterarbeit wurde Dennis Faber für seine Arbeit zum Thema „Entwicklung eines Verfahrens zur Bewertung und Identifikation von geeigneten Standorten für Power-to-Gas- Anlagen im elektrischen Energieversorgungssystem“ mit dem Energieforschungspreis ausgezeichnet.
Überzeugen konnte er die Jury mit einer Fallstudie zur Implementierung und exemplarischen Anwendung eines Verfahrens zur Standortwahl von PtG-Anlagen. Die Arbeit lehnt sich an ein Verfahren an, das von Thysseengas in Kooperation mit dem ie3 der TU Dortmund zur Identifikation und Bewertung geeigneter Standorte entwickelt wurde.
Prof. Dr.-Ing. Christian Rehtanz hat die Arbeit an der Technischen Universität Dortmund am Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft (ie3) betreut.

Kategorie Doktorarbeit (dotiert mit 3.000 €)

Für seine Dissertation zum Thema „Techno-ökonomische Bewertung von Verfahren zur Herstellung von Kraftstoffen aus H2 und CO2“ wurde Dr. Steffen Schemme mit dem Energieforschungspreis ausgezeichnet.
In seiner Arbeit hat Dr. Steffen Schemme eine wissenschaftlich und verfahrenstechnisch fundierte Grundlage entwickelt, um geeignete Elektrokraftstoffe für zukünftige nachhaltige und bestenfalls CO2-neutrale Transportsysteme auszuwählen. Dabei beantwortet die Dissertation die Frage, wie energie-und kostenintensiv unterschiedliche H2-basierte Kraftstoffsyntheserouten sind und wo die Vor-und Nachteile der zugehörigen Produkte liegen.

Die Betreuung der Dissertation an der RWTH Aachen (Fakultät für Maschinenwesen) erfolgte durch Prof. Dr.-Ing. Detlef Stolten.

Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreicht Dr. Stefan Schemme den Energieforschungspreis in der Kategorie Doktorarbeit.
© MWIDE NRW
Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreicht Dr. Stefan Schemme den Energieforschungspreis in der Kategorie Doktorarbeit.
Den Sonderpreis der Jury erhielt Dr. Jan Tobias Löffler für seine Doktorarbeit zur Entwicklung effizienter Elektrokatalysatoren .
© MWIDE NRW
Den Sonderpreis der Jury erhielt Dr. Jan Tobias Löffler für seine Doktorarbeit zur Entwicklung effizienter Elektrokatalysatoren .

Jury-Sonderpreis (Präsentation der Forschungsarbeit auf der e-world)

Aufgrund der außerordentlichen Praxis- und Umsetzungsrelevanz seiner Dissertation wurde Dr. Jan Tobias Löffler von der Jury mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und erhält damit die Möglichkeit, seine Arbeit auf dem Wasserstoff-Fachforum im Rahmen der e-world zu präsentieren.
In seiner Arbeit zum Thema „Exploring pathways for the development of novel electrocatalysts for energy Conversion“ untersucht Dr. Jan Tobias Löffler neue Elektrokatalysatorklassen (Hochleistungslegierungen / komplexe feste Lösungen) im Hinblick auf die Überwindung von bestehenden Einschränkungen beim Katalysatordesign.
Professor Dr. Wolfgang Schuhmann betreute die Dissertation an der Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Chemie und Biochemie - Zentrum für Elektrochemie).

Bewertungskriterien

Eine unabhängige Jury aus fünf renommierten Wissenschaftlern aus Nordrhein-Westfalen bewertete die eingereichten Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten anhand folgender Kriterien:

  • Qualität der wissenschaftlichen Abschlussarbeit
  • Beitrag zu den Strategien und Zielen der nordrhein-westfälischen Energieforschung
  • Relevanz für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen
  • Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse in die Praxis

Dem Vorschlag dieser Jury folgend zeichnete das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen jeweils eine Bachelorarbeit, eine Masterarbeit und eine Doktorarbeit mit dem Energieforschungspreis aus. Zusätzlich wurde eine weitere Doktorarbeit aufgrund ihrer hohen Umsetzungsrelevanz für die Transformation des Energiesystems in Nordrhein-Westfalen mit einem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet, was mit einer Vorstellung der Arbeit auf der e-world einhergeht. 

Jury Energieforschungspreis Wasserstoff

Prof. Dr.-Ing. Michael Brodmann

Institution: Westfälische Hochschule
Fach-/ Aufgabenbereich: Vizepräsident Forschung und Entwicklung
Position/ Funktion: Direktor des Westfälischen Energieinstituts

Prof. Dr.-Ing. Christof Wetter

Institution: FH Münster
Fach-/ Aufgabenbereich: Energie·Gebäude·Umwelt, Institutsverbund Ressourcen, Energie und Infrastruktur, e-Mobilitätszentrum der FH Münster
Position/ Funktion: Leitung

Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner

Institution: Universität Duisburg-Essen, Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. - Institut für Energie- und Umweltverfahrenstechnik
Fach-/ Aufgabenbereich: Lehrstuhl für Umweltverfahrens- und Anlagentechnik
Position/ Funktion: Leitung

Prof. Dr. Martin Muhler

Institution: Ruhr-Universität Bochum
Fach-/ Aufgabenbereich: Lehrstuhl für Technische Chemie
Position/ Funktion: Lehrstuhlinhaber

Prof. Dr.-Ing. Detlef Stolten

Institution: Forschungszentrum Jülich - Institut für elektrochemische Verfahrenstechnik
Fach-/ Aufgabenbereich: Institut für elektrochemische Verfahrenstechnik
Position/ Funktion: Direktor

Stand: Januar 2021

Pressemitteilung des MWIDE

Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie zur Verleihung des Energieforschungspreises zum Thema Wasserstoff (Januar 2021).

zur Pressemitteilung