Wirtschaftliches Wachstum und Klimaschutz gleichermaßen voranbringen: dieses Ziel verfolgt die Landesregierung mit dem Anfang Dezember 2021 veröffentlichten Handlungskonzept synthetische Kraftstoffe. Darin werden Strategien und Wege aufgezeigt, um den Markthochlauf der Zukunftstechnologie zu beschleunigen und den Einsatz der klimafreundlichen Kraftstoffe voranzutreiben.
Strombasierte synthetische Kraftstoffe stellen einen vielversprechenden Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität dar. Werden sie mit erneuerbaren Energien hergestellt, können sie beispielsweise einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im Langestrecken-Flugverkehr oder in der Hochsee-Schifffahrt leisten – also in Bereichen, in denen eine Elektrifizierung oder der Einsatz von Brennstoffzellen mit Wasserstoff auf absehbare Zeit nicht effizient umgesetzt werden kann. Aber auch als klimafreundlicher Grundstoff in der chemischen Industrie birgt der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen erhebliche Potentiale.
Neben den ökologischen Vorteilen nimmt die Landesregierung in dem vorgelegten Handlungskonzept auch die wirtschaftlichen Chancen der innovativen Energieträger in den Blick. Vor allem der Anlagenbau, die Technologieentwicklung sowie der globale Export der Herstellungsverfahren und –techniken eröffnen vielfältige Chancen zur Stärkung von Wachstum und Wertschöpfung vor Ort. Mit seiner exzellenten Forschungslandschaft und der ausgewiesenen Expertise als Raffinerie- und Chemiestandort verfügt Nordrhein-Westfalen über aussichtsreiche Voraussetzungen, um sich als internationalen Vorreiter im Bereich synthetischer Kraftstoffe zu positionieren.
Zur Deckung seines Bedarfs an erneuerbarer Energie und insbesondere an grünem Wasserstoff wird Nordrhein-Westfalen auch künftig weiterhin auf Importe angewiesen sein. Das Handlungskonzept geht daher auch auf erforderliche Maßnahmen und bestehende Bedarfe ein, um die Produktionskapazitäten möglichst rasch zu erhöhen und die notwendigen Energie-Importe sicherzustellen. Zudem steht das Konzept in enger Verbindung zur Wasserstoff Roadmap und zum Carbon Management Plan der Landesregierung, deren Zusammenspiel eine wichtige Basis für die zukunftsfähige Entwicklung des Landes als Wirtschafts- und Industriestandort bildet.